Einleitung
Giraffen, Elefanten, Löwen… Wohl die meisten haben erst diese beeindruckenden Geschöpfe im Kopf, wenn Sie “Afrika” hören. Doch Afrika besteht nicht nur aus Safari und staubigen Jeep-Touren durch die weite Savanne im Morgenrot. Es ist auch eine beliebte Weinregion, es gibt sehenswerte Städte, man kann Wale beobachten und auch der berühmte weisse Hai ist vorzufinden.
Bevor man allerdings auf dieses Abenteuer aufbricht, sollte man sich den ein oder anderen Gedanken machen. Ich versuche mit diesem Beitrag unsere Reisevorbereitungen sowie einige Eindrücke des Reiseverlaufs aufzuführen und zusammenzufassen.
Vielleicht hilft euch das ja bei eurer eigenen Planung. 🙂
Reiseziel
Afrika ist gross. Also sollte man sich zuerst überlegen, wo man überhaupt hin will.
Man könnte zum Beispiel auf den Inselstaat Mauritius oder in den Nordosten nach Ägypten. Da unser Interesse aber der Safari und dem Fotografieren der Tiere gilt, entscheiden wir uns für das südliche Afrika. Die Victoriafälle in Simbabwe gefallen uns auf den Bildern sehr gut. Eine Safari im Etosha Nationalpark in Namibia klingt vielversprechend und auch der Krüger Nationalpark in Südafrika sieht sehr interessant aus. So viele verschiedene Länder und so viele verschiedene Reiseziele. Die Auswahl ist immens. Also beschliessen wir, ein Reisebüro aufzusuchen.
Nach einer freundlichen und sehr kompetenten Beratung bei TUI in Sursee wissen wir mehr.
Einsteigern wird ganz klar Südafrika empfohlen. Dort sind die meisten Touristen, es gibt am wenigsten Krankheiten und es ist grösstenteils malariafrei. Ausserdem soll zum Beispiel der Etosha Nationalpark in Namibia eher aus kargen weiten Landschaften bestehen, während man in Südafrika auf mehr Grünzeug stösst und abwechslungsreichere Naturschaubilder zu sehen bekommt.
Gefahren?
Wo Licht ist, ist auch Schatten. Natürlich ist auch Südafrika nicht das Paradies auf Erden und es birgt viele Gefahren und Risiken, an die unbedingt gedacht werden muss!
Die wichtigsten Stichwörter auf einen Blick:
- Malaria
- Kriminalität
- Hepatitis
- wilde Tiere
Das alles klingt sehr abschreckend und beunruhigend. Informiert man sich über Urlaub in Afrika, dann stösst man sehr schnell auf jegliche Warnungen. Überall wird erwähnt, wie gefährlich es ist und dass eine hohe Kriminalität vorhanden ist. Nun ist es allerdings so, dass dies sehr stark vom Land und von den Gegenden abhängt, in welchen man sich aufhält.
Für unsere Südafrika Reise ist Malaria nur im Krüger Nationalpark ein Thema. Alle anderen Gebiete sind risikofrei. Entschieden haben wir uns für die Malaria Prophylaxe. Tabletten, welche man vorbeugend einnimmt. Einen Tag bevor man den Krüger Nationalpark betritt und dann täglich bis 7 Tage, nach dem man den Park wieder verlassen hat.
Kriminalität ist wohl eher ein Thema, wenn man sich an den falschen Ort begibt und spät am Abend noch unterwegs ist. So sollte man es meiden, in irgendwelche Gassen zu fahren. Nachts ist es auch erlaubt, bei Rot über die Ampel zu fahren, damit man nicht überfallen wird. Hält man sich aber an den üblichen Touristenorten auf (Kap der guten Hoffnung, Nationalparks, usw.) ist man nicht mehr in Gefahr, als man es in anderen Ländern wäre.
Auf jeden Fall muss man sich aber vor dem Urlaub mit dem Hausarzt in Verbindung setzen. Dieser informiert gerne über die benötigten Impfungen.
Bezüglich der wilden Tiere muss man sich auch keine Sorgen machen. Man sollte aber stets aufmerksam und auch mit gesundem Menschenverstand unterwegs sein. Es wird sicherlich vorkommen, dass dir ein Affe über den Weg läuft. Diese sind eher frech, versuchen Essen zu klauen und könnten im schlimmsten Fall auch beissen.
In den Nationalparks ist es verboten auszusteigen. Es ist aber auch selbsterklärend, dass man sich den Raubtieren nicht zu Fuss nähert. In den offenen Safari Jeeps sollte man auch nicht aufstehen um Fotos zu machen. Hektische Bewegungen in der Nähe von gefährlichen Tieren muss man vermeiden und das Blitzlicht der Kamera gehört ausgeschaltet.
Wir können nur für uns sprechen und sagen, dass wir uns nie in Gefahr gefühlt haben. Wir waren weder von Tier noch von Mensch bedroht.
Wann reist man am besten?
Was ist dort für Wetter? Wann ist Hochsaison? Oder in unserem Fall: Sieht man auf einer Safari viele Tiere?
Auch diese Fragen kann man gut im Reisebüro klären oder sich vorher im Internet schlau machen. Anders als bei anderen Urlaubsorten, kann man Afrika das ganze Jahr durch gut bereisen. Die eigentliche Frage ist, was man dort erleben will. Denn je nach Wunsch, werden andere Jahreszeiten für die Reise empfohlen.
Die Zeit von Juli bis Oktober zum Beispiel, ist besonders gut für das Beobachten von Walen geeignet. Wer in diesem Zeitraum nach Hermanus geht, wird ganz sicher welche zu Gesicht bekommen.
Für Safaris im Krüger Nationalpark werden ebenfalls die südafrikanischen Wintermonate (ab Juni) empfohlen. In dieser Zeit sind die Wildreservate und Nationalparks niedrig bewachsen und die Tiere lassen sich dadurch einfacher beobachten. Ein Nachteil dieser Reisezeit sind die kalten Nächte, in denen es sehr frisch werden kann.
Alle Tiere lassen sich auch in den heissen Sommermonaten mit über 30° Celsius beobachten.
Unser Fazit ist also, dass jeder für sich selbst entscheiden sollte, wann die beste Reisezeit ist.
Dauer der Reise
Von Zürich nach Kapstadt fliegt man gute 11 bis 12 Stunden. Diese Direktflüge gibt es aber nicht das ganze Jahr über. Es kann also durchaus sein, dass man Umsteigen muss. Auch der Preis spielt eine Rolle. Weicht man auf einen Flug um, der zum Beispiel mit einem kurzen Zwischenstopp in Amsterdam verbunden ist, kann man gut und gerne 400 CHF pro Person(!) sparen.
Man sollte sicher 2 bis 3 Wochen nach Südafrika gehen. Die Reisezeit ist lang und es gibt viel zu sehen. Für kürzere Aufenthalte würde sich die Flugzeit unserer Meinung nach nicht lohnen.
Geführte Reise oder Mietwagen?
Bei dieser Frage sollte man sich erst gut überlegen, ob man sich wirklich zutraut, die Reise mit einem Mietwagen anzutreten.
Für uns kam dies erst nicht in Frage, da wir das erste Mal nach Südafrika geflogen sind. Bei einer geführten Reise sieht man vielleicht mehr, dachten wir uns. Da man ja alleine gar nicht weiss, wo “die Musik spielt”. Die angegebenen Gruppengrössen bereiteten uns aber Sorgen. Will man viele Fotos machen, ist eine geführte Reise nicht empfehlenswert. Man bewegt sich in Gruppen von bis zu 20 Leuten und kann nicht anhalten wo und wann man will. Auch geführte Safaris finden teilweise in einem Bus statt und man müsste im schlimmsten Fall durch eine Scheibe fotografieren.
Ein weiterer ausschlaggebender Punkt war der Preis. Die selbstständige Reise im Mietwagen nagt weniger am Kontostand. Grob geschätzt konnten wir so gute 1500 CHF pro Person(!) sparen.
Hat man sich für die Reise mit einem Mietauto entschieden, gibt es noch einige Punkte zu beachten.
- Es wird links gefahren und rechts überholt!
- Internationaler Führerausweis benötigt
- Besitz der Fahrerlaubnis seit mindestens 3 Jahren
- Das reduziert den zu bezahlenden Preis.
- Informieren über die gültigen Regeln im Strassenverkehr
Unsere Packliste
- Smartphone
- Kleidung
- Jacke (an der Küste wird es frisch)
- Pullover
- Genügend Socken und Unterwäsche
- kurze und lange Hosen
- Shirts
- Taschenmesser
- Reiseapotheke
- Kopfschmerztabletten
- Pflaster
- Anti Mücken Spray
- Malaria Prophylaxe
- Sonnenschutz
- Sonnencreme
- Sonnenbrille
- Hut / Kopfbedeckung
- Necessaire
- Duschgel
- Shampoo
- Zahnbürste & -Pasta
- Kamm und Bürste
- Fotoausrüstung
- mehrere Speicherkarten und Akkus(!)
- Tele-Objektiv für Tieraufnahmen
- Navigationsgerät
- Mehrfachsteckdose
- Ladekabel
- Reiseadapter
- Dokumente (am besten physisch und digital)
- Ausweis
- Krankenversicherungskarte
- Reisepass
- Kreditkarten
- Geld in Fremdwährung (Rand)
Wer sich sorgen macht, ob er überhaupt täglich eine Stromquelle zur Verfügung hat, kann beruhigt sein. Einzig in einem Hotel ist einen Tag das WLAN ausgefallen. Abgesehen davon, hatten wir nie Probleme. An den Reiseadapter muss man aber unbedingt denken. Folgenden hatten wir dabei: SKROSS Country-Reiseadapter
Die Steckleiste ist Pflicht, wenn Ihr mehrere Geräte auf einmal laden wollt.
Bezahlen kann man vor Ort fast alles problemlos mit einer Kreditkarte. Dennoch ist es empfohlen schon Geld in der Landeswährung dabei zu haben. Wir haben uns mit ca. 3300 Rand auf die Reise begeben. Das sind 300 Schweizer Franken. Dieses Geld haben wir mehrheitlich für Trinkgelder und diverse Eintritte verwendet.
Unsere Reiseroute
Johannesburg bis Durban
Port Elizabeth bis Kapstadt
Johannesburg
Hotel Protea Hotel O.R. Tambo Airport
Fahrzeit 10 Minuten
Aufenthalt 2. bis 3. März
Es ist gut 22:00 Uhr und wir landen sicher in Johannesburg. Wir nehmen den Transfer Bus zu unserem Hotel in unmittelbarer Nähe des Flughafens. Ein seltsames Gefühl, das erste Mal so weit von zu Hause entfernt zu sein. Dennoch sind wir froh, diese lange Reise hinter uns zu haben. Das Check-In verläuft reibungslos und das Hotel macht einen guten Eindruck.
Am nächsten Tag geht nach einem kurzen Frühstück schon die nächste Reise los. Sie beginnt mit der Abholung des Mietwagens am Flughafen.
Unser Anbieter ist Europcar. Die Formellen Dinge sind schnell erledigt. Da unsere Reise durch Swaziland führt, also das Mietauto länderübergreifend genutzt wird, ist eine Gebühr fällig. Bereits nach 15 Minuten sitzen wir im Auto. Es wird kurz geprüft, ob es bestehende Schäden hat.
Das erste Mal im Linksverkehr unterwegs ist schon eine Umstellung. Blinker und Scheibenwischer sind ebenfalls vertauscht. Man gewöhnt sich aber schnell daran.
Auch der Verkehr macht keine Probleme. Man fährt durch eine 7 Millionen Stadt, merkt aber nichts davon. Der Weg hinaus führt über die Autobahn und so kommt man schnell voran. Meist kann man mit 120 Km/h unterwegs sein.
Auf den ländlicheren Strassen muss man sich aber vor vielen Schlaglöchern in Acht nehmen. Da kommt es gerne vor, dass man Slalom über alle Spuren fährt. Aber auch das hört sich viel schlimmer an, als es ist. Denn meist ist man der einzige auf diesen Strassen und hat allen Platz der Welt.
Wer auf der Suche nach einem schönen Rastplatz ist, sollte bei der eNtokozweni Raststätte anhalten. Nebst einem wunderschönen kleinen See findet man hier auch gutes Essen. Das nächste Bild spricht für sich.
Hazyview
Hotel Hippo Hollow Country Estate
Fahrzeit 4 Stunden
Aufenthalt 3. bis 6. März
Nahe am Krüger Nationalpark befindet sich Hazyview. Hier erreichen wir unsere erste Unterkunft, in der wir die nächsten drei Nächte verbringen sollen. Beim Parkplatz der Lodge sticht uns ein Warnschild ins Auge. “Achtung Flusspferde”. Das Personal übernimmt also keine Verantwortung, wenn Gäste von einem wilden Tier verletzt oder getötet werden. Solche Schilder sind wir uns nicht gewohnt und nun realisiert man, dass man in Südafrika ist.
Da wir eher spät abends ankommen, verbringen wir die letzten Stunden des Tages mit dem Erkunden der Hotelanlage und einem Abendessen. Das Restaurant der Anlage ist nahe dem Fluss gelegen. Die Sichtung eines Nilpferdes soll uns am ersten Abend jedoch enthalten bleiben.
Elephant Sanctuary
Nach einem leckeren Frühstück…
Beginnen wir den nächsten Tag mit einer Aktivität, die wir schon von zu Hause aus gebucht haben. Einem Besuch im Elephant Sanctuary. Mit dem Auto ist es nur gute 7 Minuten von unserer Lodge entfernt.
Zusammen mit 2 jungen Pärchen aus Deutschland sind wir insgesamt 6 Leuten. Nach einer kurzen Einführung lernen wir in einer Theorielektion, woher die Elefanten stammen, wie man Weibchen und Männchen unterscheidet oder wie viel sie täglich essen.
Dann geht es auch schon ab in den Wald, wo wir das erste Mal die Elefanten berühren dürfen. Es ist ein beeindruckendes Gefühl, neben dem grössten Landtier der Welt zu stehen. Darauf folgte ein kleiner Spaziergang “Hand in Rüssel”. Doch der Höhepunkt war auf jeden Fall das Reiten auf dem Rücken des Elefanten. Am Schluss hatten wir noch die Möglichkeit, die Elefanten zu füttern.
Eine tolle Erfahrung und der nette Mitarbeiter hatte eine riesen Freude, da wir uns für den Kauf des Videos entschieden haben, welches er von uns allen gemacht hat.
Für den Nachmittag ist eine Ausfahrt zu gleich 3 Sehenswürdigkeiten geplant.
God’s Window
Unser erster Stopp in Richtung Norden ist das Fenster Gottes.
Der Eintritt beträgt hier nur 20 Rand (1.60 CHF) pro Person. Das ist gut investiertes Geld, denn man kann durch schöne “Dschungelpfade” bis zur Spitze laufen und ohne wirkliche Gefahr wunderschöne Aussichten geniessen. Eine gute Stunde kann man hier sicher verweilen
Bourke’s Luck Potholes
Die nächste Station sind Bourke’s Luck Potholes.
Nachdem man den Eintritt von 55 Rand (4.50 CHF) pro Person bezahlt hat, sieht es erst so aus, als fährt man auf eine normale Autobahnraststätte. Alles wirkt unscheinbar, doch zwei Stunden vergehen beim Bestaunen dieser Felseinheit und den Strudellöchern schneller als man denkt.
Hier sind schon mehr Touristen anzutreffen, störend sind diese aber keineswegs.
Three Rondavels | Blyde River Canyon
Wer den Blyde River Canyon in seiner vollen Pracht geniessen will, darf sich diesen Aussichtspunkt nicht entgehen lassen!
Wichtiger Tipp: Schaut euch vorher die Öffnungszeiten der Orte an, die Ihr besuchen wollt.
Ansonsten geht es euch vielleicht so wie uns. Gut 16:50 Uhr (17:00 geschlossen) sind wir beim Eingang zum Aussichtspunkt Three Rondavels. Die nette Kassiererin erlaubte uns die Durchfahrt ohne Bezahlung, damit wir keine weitere Zeit verlieren.
Schnell bis vor zum Parkplatz gefahren und direkt zur Klippe gerannt, können wir nun die spektakuläre Aussicht bestaunen. Die starken Windböen sollte man hier keinesfalls unterschätzen, wenn man sich für ein Foto näher an den Abgrund wagt.
Den kleinen Betrag von gut 20 Rand (1.60 CHF) haben wir auf dem Rückweg bezahlt. Die ganze Strecke zurück zur Lodge kostet ohne Pause ca. 1.5 Stunden.
Safari im Krüger
Nun ist es endlich soweit. Unsere erste Safari soll heute stattfinden. Auf Empfehlung eines Hotelmitarbeiters entscheiden wir uns für die geführte Safari in einem offenen Jeep. Preis ca. 1200 Rand (88 CHF) pro Person. Erst wollten wir selbst fahren. Doch vor allem das Argument mit dem erhöhten Sitz hat uns überzeugt.
Von der Lodge erhalten wir ein Lunch Paket und 05:20 Uhr morgens werden wir abgeholt. Der Krüger Nationalpark öffnet seine Pforten 06:00 Uhr.
Für die kurze Fahrt zum Eingang sollte man sich auf frische Temperaturen einstellen. Der Wind bläst einem durch die Geschwindigkeit von ca. 100 Km/h nur so um die Ohren. Im Park selbst ist es mit 20 bis 40 Km/h sehr angenehm im offenen Geländewagen und die südafrikanische Sonne strahlt einen den ganzen Tag an.
Kurz nach dem Eingang vom Park sehen wir auch schon viele Impalas. Uns wird gesagt, dass wir für diese nicht anhalten, da wir noch sehr viele davon sehen werden. Also fahren wir weiter und finden direkt am Strassenrand eine Hyäne! Diese nachtaktiven Tiere sieht man selten, da sie sich tagsüber sonst in ihren kleinen Höhlen oder Gruben verstecken.
Ich muss sagen, für ein Tier der sogenannten hässlichen Fünf (The Ugly 5), gefällt mir die Hyäne in natura viel besser als ihre Vertreter in König der Löwen.
Zebras, Giraffen, Elefanten und auch Nashörner sehen wir. Von allen Tieren an dieser Stelle schon ein Bild zu zeigen, würde den Rahmen allerdings sprengen. Die Nashörner, ich denke es sind 3, verstecken sich in der dicht bewachsenen Umgebung. So bekommen wir nicht viel mehr mit, als ein paar graue Flecken. So gegen 09:00 Uhr machen wir Frühstückspause bei einem Picknick Platz. Es gibt dort einen Souvenir Laden, Toiletten, ein Restaurant und viele gemütliche Schattenplätze.
Nach der Pause wird es anstrengend. Gut 1.5h fahren wir durch den Park ohne ein Tier zu sehen. Der Fahrer ist sehr schweigsam und es fällt schwer, die Augen noch offen zu halten. Das ständige Absuchen der Gegend macht müde. Weit weg bekommen wir dann aber einige Büffel zu sehen und es fühlt sich an, wie ein kleiner Motivationsschub.
Die Mittagspause verbringen wir am selben Rastplatz, wo wir schon das Frühstück gegessen haben. Wir haben genug Zeit, um im Restaurant etwas zu bestellen und im Souvenir Shop alles anzuschauen. Das Glück wendet sich am Nachmittag wieder auf unsere Seite.
An einer Stelle sammeln sich gut 15 Autos. Von beiden Seiten stehen die Leute Schlange. Unmittelbar am Strassenrand liegen Löwen! Wir schliessen uns der Schlange an und warten geduldig darauf, ihnen näher zu kommen. Leider gibt es auch hier respektlose Menschen, welche sich mit dem Auto an allen vorbeidrängeln und direkt ins Sichtfeld fahren. Doch wir haben Urlaub und wollen uns diesen nicht von solch dummen Individuen versauen lassen. Noch nie konnten wir uns einem Löwen auf nur 2 Meter entfernen nähern. Es ist ein besonderes Gefühl. Die Tiere bleiben vom Ansturm an Menschen jedoch unbeeindruckt und liegen die ganze Zeit über gemütlich im Schatten. Auf diesem Bild sieht es aus, als zwinkert er uns zu.
Der Höhepunkt des Tages ist für uns jedoch eine Elefanten Pool Party. Hinter zwei Gebüschen ist ein Wasserloch. Ein Elefant wäscht sich darin. Wir staunen nicht schlecht, als plötzlich von überall noch mehr Elefanten Kurs in Richtung Wasserloch nehmen. Ein kleinerer rennt sogar direkt hinter uns über die Strasse und schaut uns mit Skepsis im Blick an. Aufmerksam beobachten wir sicher 6 oder 7 Elefanten, die sich im Wasserloch vergnügen.
So gegen 15 Uhr sind wir leider schon zurück bei unserer Lodge. Wir sind sehr enttäuscht, dass diese “ganztags Safari” nicht bis zur abendlichen Schliessung des Parks andauert. Würde man mit dem eigenen Auto fahren, könnte man die Zeit besser nutzen. Aber die Vorteile des grossen Safari Jeeps überwiegen für uns klar.
Die restliche Zeit des Tages verbringen wir bei unserer Lodge und geniessen eine Abkühlung im Schwimmbecken.
Mjejane
Hotel Mjejane River Lodge
Fahrzeit 2 Stunden
Aufenthalt 6. bis 8. März
Vorbei ist der Aufenthalt in Hazyview. Von der Mjejane River Lodge erhoffen wir uns viel. Diese haben wir uns zusätzlich in die Reise eingebaut und da es sich um eine private Lodge im Krüger Nationalpark handelt kostet sie etwas mehr. Hier haben wir alles inklusive und sogar 4 halbtags Safaris sind im Preis inbegriffen.
Damit wir am Nachmittag noch von einer der erwähnten Safaris profitieren können, müssen wir uns bis spätestens am Mittag dafür anmelden. Also achten wir besonders darauf, früh genug loszufahren. Die Fahrt verläuft gut und das Navigationssystem führt uns ohne Schwierigkeiten zum Ziel. Auf dieser Strecke hat es allerdings beachtlich mehr Schlaglöcher. Fahrt vorsichtig!
Das Eingangs-Tor mit Schranke befindet sich nahe der Hauptstrasse und man kann es nicht verfehlen. Von hier fährt man aber noch gute 15 Minuten über staubige Kieswege bis zur Lodge. Wer Glück hat, kann während diesen 15 Minuten auch schon Impalas, Elefanten und andere Tiere beobachten, da man sich bereits im Krüger Nationalpark befindet.
Der Empfang ist zuvorkommend und freundlich. Das Willkommens-Getränk schmeckt hervorragend. Ein freundlicher angestellter weist uns auf eine Fledermaus hin, welche direkt über uns am Baum ein Nickerchen macht.
Das Zimmer ist gross und man hat eine super Aussicht auf den Fluss, der vor dem Hotel entlang fliest. Kaum haben wir unsere Sachen im Zimmer verstaut, sehen wir draussen auf der Wiese auch schon ein Flusspferd. Es reisst sein Maul weit auf und wir sind von der Lage der Lodge begeistert.
Private Game Reserve Safaris
Wieder in einem Jeep unterwegs, ist hier ein grosser Vorteil, dass man nicht erst zum Eingang des Parks fahren muss. Man befindet sich ja schon mitten drin. Kaum losgefahren, sieht man schon die ersten Elefanten. In diesem Teil des Parks ist es nicht ganz so dicht bewachsen, wodurch man die Tiere besser erkennen kann. Auf den weiten Flächen sind überall Zebras, Gnus und Impalas verteilt. Für Vogelliebhaber ist Südafrika auch eine gute Reisedestination. Es gibt mehrere hunderte Vogelarten zu entdecken und die Farbvielfalt dieser kleinen Kerle kann ebenso beeindrucken sein, wie die Big 5.
Zwei Löwen liegen weiter Weg im Schatten und wir beobachten sie für etwa 10 Minuten. Die Landschaft ist sehr schön. Eine friedliche und ruhige Stimmung liegt in der Luft. Wenn man anhält und der Fahrer den Motor des Autos abschaltet, kann man die verschiedenen Tiergeräusche besonders gut hören. Wir staunen nicht schlecht, als vor uns auf der Strasse plötzlich zwei Nashörner stehen. Gemütlich laufen sie daher, doch ihr Anblick aus nächster Nähe wirkt beeindruckend und gleichzeitig beängstigend. Wir werden darauf hingewiesen, dass wir auf keinen Fall hektische Bewegungen machen dürfen. Auch das Aufstehen zum Fotografieren ist untersagt. Alle sitzen ganz ruhig im Auto und beobachten die Tiere gespannt.
So nahe kamen wir ihnen auf der letzten Safari nicht und wir nutzen die tolle Möglichkeit, um Bilder zu machen.
Am zweiten Nachmittag sind wir auf einer anderen Route unterwegs. Hier ist es wieder dicht bewachsen und man sieht nicht sehr weit. Wir bekommen vom Fahrer viele Informationen zur Pflanzenwelt. Der Fokus liegt während dieser Safari bei den kleinen Dingen. Vögeln, Pflanzen und diversen Hintergrundinformationen. Viele Tiersichtungen bleiben aus.
Die Rückfahrt zur Lodge erfolgte jeweils nach dem Einbruch der Dunkelheit. Das private Grundstück ist kleiner und enthält weniger Tiere. Dennoch bekommt man insgesamt viel zu sehen. Generell kann man sagen, dass es auf dem privaten Grundstück angenehmer und ruhiger ist, da hier auch keine privaten Fahrer unterwegs sind.
Krüger Nationalpark Safaris
An beiden Vormittagen bzw. in den frühen Morgenstunden entscheiden wir uns für die Safaris im staatlichen Teil des Krüger Nationalparks. Hier hat man einen Aufpreis von ca. 100 CHF pro Person bezahlt. So erscheint es uns aber mit jeweils 2 Safaris im privaten und 2 Safaris im staatlichen Teil gut ausgeglichen. Der Nachteil ist, dass man erst zum nächsten Eingangstor fahren muss, was gute 30 Minuten in Anspruch nimmt. Auch kann man erst zu den Öffnungszeiten des Parks hinein. Bei der privaten Safari ist man direkt mitten im Geschehen und muss sich auch an keine bestimmten Zeiten halten.
Das spannende ist, dass man bei jedem Besuch im Park immer wieder andere Strecken abfährt und nie zweimal das gleiche sieht.
Natürlich haben wir uns fest vorgenommen, einen Leoparden oder Geparden zu finden. Gleich vorneweg: Wieder wird nichts daraus. Doch so nah dran wie dieses Mal, waren wir noch nie! Unser Fahrer hat am Strassenrand Fussspuren entdeckt. Diese zeigen auf, dass vor kurzem ein Gepard hier gewesen sein muss. Auf Schrittgeschwindigkeit reduziert suchen wir aufmerksam die ganze Umgebung ab. Als wir zwischen einigen Gebüschen ein totes Impala sehen, fühlen wir uns schon sehr siegessicher. Es müsste ja irgendwo noch der Täter sein, denn wieso sollte das Tier getötet und dann einfach liegen gelassen werden? Wir verharren einige Minuten, doch der Fahrer muss sich an seine Route halten und pünktlich sein. Daher können wir leider nicht noch mehr Zeit mit dem irgendwo in der Nähe umherstreifenden Geparden verbringen.
Etwas enttäuscht fahren wir also weiter. Spannend war es aber allemal und die Enttäuschung verfliegt schnell, denn es gibt immer wieder etwas zu entdecken!
Am zweiten Tag und bereits auf dem Rückweg aus dem Park bekommen wir ein weiteres Erlebnis geboten. Nichts für schwache Nerven. Wir dürfen sehen, wie ein Krokodil ein junges Warzenschwein verspeist. Dieses wollte wohl gerade einen Schluck Wasser trinken und ahnte nicht, was ihm dabei blüht. Wir sind ehrlich gesagt ziemlich begeistert, da man von Krokodilen sonst immer nur sieht, wie sie irgendwo herumliegen. Aber schaut es euch am besten selbst an:
Swaziland
Hotel Foresters Arms
Fahrzeit 3 Stunden
Aufenthalt 8. März bis 9. März
Gegen Mittag kommen wir zurück von der letzten Safari im Krüger Nationalpark. Wir verabschieden uns beim Fahrer und holen unsere Koffer aus dem Zimmer. Der nächste Halt ist das Foresters Arms Hotel in Swaziland. Dieses kleine Land liegt innerhalb Südafrikas und für den Grenzübergang sollte man sicher 30 Minuten Reisezeit dazurechnen.
Immer wieder sind wir auf Strassen unterwegs, die mehr Löcher haben als ein Schweizer Käse. Hier ist besondere Vorsicht geboten. Grösstenteils kommt man aber sehr gut voran und trifft auch nicht auf viel Verkehr.
Bisher hatten wir es nur mit freundlichen Leuten zu tun und alle wirkten sehr offen und nett. Die Grenzwächter bei Swaziland wirken dagegen leider sehr kurzgefasst, unfreundlich und fast schon wie eine Maschine, die nur ihre Arbeit erledigen muss. Eine lange Schlange gibt es nicht, aber wir müssen in etwa drei kleine Häuschen um uns abzumelden, anzumelden, das Auto zu registrieren und zu bezahlen. Mit +- einer halben Stunde ist man also gut aufgehoben. Insgesamt hat uns der Grenzübergang etwa 20 Minuten gekostet. Da wir am Abend in Swaziland sowieso nichts geplant haben, stört uns das aber wenig.
Die Strassen führen uns meist über Landstrassen und nur selten über grössere Autobahnen. Teilweise fährt man sogar auf schmalen Wegen durch kleine Wohnquartiere. Viele Schulkinder sind auf dem Heimweg und Dorfbewohner überqueren die Strassen. Da fragt man sich teilweise schon, ob man wirklich richtig fährt. Wir verlassen uns hier einfach auf das Navi und haben notfalls noch die Google Maps Karten auf unser Handy geladen.
Und einmal mehr, führt es uns an das richtige Ziel. Das Hotel selbst befindet sich in einem Wald und wirkt extrem abgelegen. Bestimmt ein guter Drehort für Horrorfilme. Auch das Wetter spielt heute nicht so mit. Während wir unser Hotelzimmer und die restliche Hotelanlage begutachten, beginnt es zu regnen.
Wir holen uns bei der Hotelbar etwas zu trinken und eine Packung Chips, setzen uns auf die überdachte Terrasse und lassen die Zeit bis zum Abendessen verstreichen.
Mkuze
Hotel Ghost Mountain Inn
Fahrzeit 4 Stunden
Aufenthalt 9. März bis 10. März
In Swaziland sind wir nur auf der Durchreise, und so endet unser Aufenthalt bereits nach einer Übernachtung. Zu unserer Freude stehen einige Einheimische vor den parkierten Autos und warten auf eine kleine Entlohnung der aufbrechenden Hotelgäste. Sie haben nämlich sorgfältig alle Autos gewaschen. Da gibt man gerne ein kleines Trinkgeld.
Für unsere Fahrt nach Mkuze haben wir etwas mehr Zeit eingerechnet, da wieder ein Grenzübergang auf dem Plan steht.
Am Nachmittag wollen wir bereits auf eine weitere Safari in das UMkhuze Game Reserve. Wir brechen also früh auf, damit wir sicher zur Mittagszeit am Ziel sind. Beim Grenzübergang sind wieder wenig Leute und nun kennen wir das Prozedere. Dieses Mal wird aber auch unser Kofferraum kurz durchsucht. Der nette Grenzwächter nimmt es aber nicht ganz so ernst und überprüft nicht mal unser Gepäck. Er führt ein kurzes Gespräch mit mir und fragt mich, ob Nadia und ich schon verheiratet sind. Nächstes Mal, wenn wir hier in Urlaub sind, will er einen Ring am Finger sehen. ???? Die Leute an diesem Grenzübergang waren insgesamt viel freundlicher und gut gelaunt. Da stört es auch nicht, wenn es knapp 40 Minuten dauert.
Der Rest der Fahrt verläuft reibungslos über die bereits gewohnten Strassen und mit wenig Verkehr.
Die Ghost Mountain Inn erreichen wir gegen Mittag. Eine geführte Safari am Nachmittag ist zum Glück noch möglich, also melden wir uns direkt dafür an. Das Wetter ist auf unserer Seite. Der Regen vom Vortag ist bereits Schnee von gestern. Im Restaurant essen wir Salat und Pouletflügeli bevor wir uns im Hotelzimmer auf die Safari vorbereiten. Für diese muss man übrigens 690 Rand (51 CHF) pro Person auf den Tisch legen.
UMkhuze Game Reserve
Natürlich erhoffen wir uns die Sichtung eines Leo- oder Geparden in freier Wildbahn. Nach bereits 5 abgeschlossenen Safaris im Krüger Nationalpark bleiben uns nicht mehr viele Möglichkeiten. Wie sich herausstellt, sind wir die einzigen zwei im Jeep. Also eine Safari ganz für uns alleine. Die Fahrerin wirkt nett und will für uns den Fokus auf die Geparde richten. Ihr ist bekannt, wo kürzlich ein Tier getötet wurde und in welchen Gebieten sich die Geparde die letzten Tage aufhielten.
Der Eingang zum Reserve befindet sich noch im Bau und sollte demnächst fertiggestellt werden. Er ersetzt dann den alten, kleineren Eingang. Die Fläche des Parks ist viel geringer, als die vom Krüger. Auch treffen wir auf fast keine anderen Autos und es ist viel ruhiger. Man kann seine ganze Aufmerksam der Natur und den vielen verschiedenen Geräuschen widmen.
Leider ist alles sehr dich bewachsen und man sieht nicht sehr weit. Die vielen Tiersichtungen von Elefanten, Nashörnern, usw. der letzten Tage bleiben leider aus. Doch damit wollen wir das UMkhuze Game Reserve keineswegs schlecht reden. Im Gegenteil. Bisher haben wir auf allen Safaris einzigartige Momente erlebt und viele unterschiedliche Tiere kennengelernt. Das soll hier nicht anders sein.
So gibt es sehr viele Mistkäfer, die fleissig Kugeln über den Boden rollen. Zwei kleine Enten konnten wir auf dem See beim Nestbau beobachten. Wobei das Männchen die kleinen Äste sammelt und dem Weibchen bringt. Und die sogenannten Baboons rennen immer wieder über die Strasse und durch die Gebüsche. Wusstet Ihr übrigens, dass der Skarabäus, den wohl die meisten im Zusammenhang mit Ägypten kennen, nichts anderes ist, als ein Mistkäfer?
Vom Leiter des Parks erfahren wir, wo kürzlich ein Leopard und ein Wildhund gesichtet wurden. Sofort begeben wir uns in dieses Gebiet und fahren extra sehr langsam. Leider bleibt die Sichtung beider Tiere aber aus. Wir hatten aber das Glück einen kurzen Blick auf eine äusserst seltene Schwarzfuss-Katze zu werfen, die direkt vor uns über die Strasse in ein kleines Gebüsch verschwunden ist.
Einen weniger schönen, aber dennoch neuen Eindruck hat ein verwundetes Zebra auf uns hinterlassen. Es muss dem Angriff eines Gepards nur knapp entkommen sein und die Wunde ist erst wenige Tage alt. Leider können wir nichts für das Zebra tun und hoffen nur das Beste
Auf dem Rückweg zur Lodge wartet eine gefährliche Überraschung auf uns. Hier muss erwähnt werden, dass es sich um staubige Landstrassen handelt, welche durch kleinere “Dörfer” führen. Kleine Siedlungen aus Stein-Häuschen und Kindern, die draussen Fussball spielen. Plötzlich hält unsere Fahrerin an. Eine gefährliche Schlange überquert vor uns die Strasse. Zum Glück sind wir im Auto geschützt und erregen Ihre Aufmerksamkeit nicht. Schnell verschwindet sie wieder im hohen Gras.
Da wird einem bewusst, wie nahe der Tierwelt die Menschen hier alltäglich leben. Nur wenige Meter weiter entfernt spielen Kinder Fussball. Kaum um die nächste Ecke begegnet man einer tödlichen Schlange. Sicher greift das Tier nicht von sich aus an. Dennoch kann ich mir gut vorstellen, dass man eine Schlange mal übersehen könnte und aus Versehen drauftritt. Bedenke man auch die ganzen Kinder, welche täglich kilometerlange Schulwege zu Fuss zurücklegen.
Abends sind wir wieder zurück in der Lodge und geniessen ein leckeres Buffet.
Hier ist übrigens unsere erste und einzige Übernachtung, bei welcher wir kein WLAN haben. Dieses sei schon seit dem Vortag ausgefallen. Die Gastgeben sind so freundlich, uns im Hotel-Büro an einem Computer unseren Flug von Durban nach Port Elizabeth zu prüfen. Dies wird vom Reisebüro ausdrücklich so empfohlen. Man soll sich gut 2 Tage vor dem Flug über die effektive Abflugzeit informieren.
Danach schauen wir uns draussen kurz die Aufführung einer südafrikanischen Tanzgruppe / Schulgruppe an. Diese vollführen mit lauten Schreien eine Art “Kriegstanz” auf. Beeindruckend und zugleich beängstigend. Die Gruppe erfreut sich an einem grossen Publikum. Viele der Hotelgäste schauen bei dem Spektakel zu.
Durban
Hotel Garden Court Marine Parade
Fahrzeit 4 Stunden
Aufenthalt 10. bis 11. März
Die Fahrt nach Durban nimmt wieder gute 4 Stunden in Anspruch. Da es sich bei Durban um eine grosse Stadt mit fast 600’000 Einwohnern handelt, bangt es mir ein wenig wegen dem bevorstehenden Verkehr. Bisher meist auf stillen Landstrassen unterwegs, sollte man plötzlich in eine Grossstadt wechseln. Doch entgegen der Erwartungen klappt es ganz gut. Von der Autobahnausfahrt sind es nur noch wenige Minuten bis zum Hotel.
Leider ist unser Zimmer noch nicht bezugsbereit und das Auto müssen wir als Folge auch vor dem Hotel stehen lassen. Erst wenn man das Zimmer hat, darf man auch in die mehrstöckige Garage des Hotels.
Wir nutzen die Zeit für ein Mittagessen im schönen California Dreaming Restaurant.
Zu unserem Erstaunen ist das Zimmer sogar nach dem Mittagessen noch nicht bezugsbereit. Wir sind daher etwas enttäuscht und fahren daher direkt zur uShaka Marine World. Nicht, dass wir die kostbare Zeit nur mit Warten verbringen.
uShaka Marine World
Afrikas Nummer 1 Themenpark – Wird gross auf der Internetseite angeschrieben. (Link)
Nur gute 5 Minuten mit dem Auto vom Hotel aus ist es super gelegen. Parkplatz A ist komplett besetzt, also fahren wir einige Meter weiter zum Parkplatz B. Auch hier stehen schon sehr viele Autos. Beim Eingang erfahren wir auch wieso. Dieses Wochenende ist der Eintrittspreis sehr stark reduziert (198 Rand / 15 CHF für beide zusammen!) und auch das Wetter spielt super mit. Kein Wunder, dass so viel Leute hier sind.
Trotz dem grossen Andrang sind wir schnell im Park und haben hohe Erwartungen. Optisch macht alles einen guten und neuen Eindruck. Alles wirkt gepflegt und sauber. Als erstes betreten wir die Hauptattraktion – Den Aquarien-Bereich. Hier soll uns eine faszinierende Unterwasserwelt erwarten. Abgesehen davon, dass alles unterirdisch “in einem grossen Schiff” gebaut wurde, gibt es nichts wirklich Besonderes. Selbstverständlich ist die Unterwasserwelt mit ihren vielen Lebewesen interessant. Dennoch bietet die uShaka Marine World nichts, was man nicht auch von anderen Orten schon kennt.
Auf die Fotomontage von uns, mit diversen Fischen im Hintergrund verzichten wir nicht unbedingt wegen der Preise, sondern einfach, weil die Qualität der Bilder stark zu wünschen übrig lässt. Weiter gehen wir zur Vorführung der Delfine. Hier können wir das unterhaltsame Schauspiel der Tiere beobachten, welche gut trainiert diverse Sprünge synchron ausführen und viele Tricks für die Gäste vorführen. Zwischendurch erfährt man einige Informationen über das Leben der Delfine. Nach gut 30 Minuten verabschieden sich die Trainer vom Publikum und die Vorführung ist zu Ende. Schön, aber dennoch hat man irgendwie ein schlechtes Gewissen.
Die Tiere haben allgemein viel zu wenig Platz und die Becken sehen nicht artgerecht aus.
Selbiges gilt auch für die Seelöwen und Pinguine. Bei Letzteren konnten wir die Fütterung beobachten. Eine Tierpflegerin sitzt bei den Pinguinen im Gehege und füttert einen nach dem anderen. Ein weiterer Mitarbeiter erzählt den Zuschauern derweil wieder einige Informationen über das Leben der Tiere. Das ist zwar interessant, aber alles wirkt so zusammengequetscht. Eine kleine “Tribüne”, ein kleines Gehege, darin eine Frau mit ca. 30 Pinguinen. Wir sind enttäuscht.
Abgesehen davon bietet die uShaka Marine World noch ein kleines “Räumchen” mit gefährlichen und giftigen Tieren. Hier bricht das Chaos komplett aus. Kurz vor Ende der Öffnungszeit gehen wir hinein. Oder besser gesagt: Drängeln wir uns hinein. In einen kleinen dunklen “Raum”, wo man vom Eingang bis zum Ausgang in einer einzigen Menschenschlange steht und versucht sich ein paar Schritte vorwärts zu drücken. Links und rechts am Rand sind viele Terrarien aufgebaut. Darin sind die üblichen Verdächtigen enthalten. Viele Schlangen, giftige Frösche, ein Skorpion und ein paar andere Tiere. Zwar interessant, aber wegen der vielen Leute alles andere als angenehm.
Mit etwas Enttäuschung im Gepäck machen wir uns wieder auf den Weg zum Hotel, wo wir nun endlich unser Zimmer beziehen dürfen. Wir bestellen uns etwas zu Essen auf das Zimmer, können online das Check-In für den Flug erledigen und haben vom Fenster aus einen guten Ausblick auf das Meer.
Port Elizabeth
Hotel Paxton Hotel
Fahrzeit 45 Minuten
Flugzeit 1.5 Stunden
Aufenthalt 11. bis 13. März
Nach einem ausgiebigen Frühstück und dem Check-Out machen wir uns auf den Weg zum King Shaka International Airport. Heute soll der Inland-Flug stattfinden. Nur etwa 45 Minuten mit dem Auto unterwegs, erreichen wir schon den Flughafen. Dieser ist viel kleiner, als wir es uns vorgestellt haben. Auch die Autovermietung ist sehr gut angeschrieben und es stellt überhaupt kein Problem dar, das Auto zurückzugeben. Der freundliche Mann von Europcar hat sich den Wagen höchstens 5 Minuten angeschaut und schon konnten wir weiter.
Die eineinhalb Stunden vergehen wortwörtlich wie im Flug.
In Port Elizabeth angekommen suchen wir wieder Europcar auf. Auch der Flughafen hier ist kleiner als erwartet. Natürlich kommt uns diese Übersicht gelegen, da wir so nichts lange suchen müssen. Alles ist gut angeschrieben und schnell sind wir im Besitz des zweiten Mietautos. Wieder ist es ein weisser Toyota Corolla. Praktisch. So muss man sich nicht an ein neues Auto gewöhnen.
Der Europcar Mitarbeiter erklärt uns noch schnell, wie wir am besten zu unserem Hotel kommen. Um mit dem Auto vom Flughafen zum Paxton Hotel zu fahren braucht man etwa 5 Minuten. Über zwei Quartierstrasse gelangt man zum Parkplatz. Eine Hauptstrasse trennt das Hotel vom Meer. Daher ist es beim Pool vor dem Hotel etwas lauter als man es sich von den ländlichen Lodges gewohnt ist.
Den Nachmittag verbringen wir gemütlich im Hotel. Am nächsten Tag wartet schon der Addo auf uns.
Addo Elephant Park
Gebucht haben wir bei SA Guided Tours. Für 1650 Rand (129 CHF) pro Person ist man dabei. Zum Glück ging das sehr kurzfristig. Zuerst war geplant, mit dem Mietauto selbst in den Park zu fahren. Aber die anderen geführten Safaris haben uns so sehr überzeugt, dass wir uns auch im Addo Elephant Park voll und ganz auf die Landschaft und die Tiere konzentrieren möchten.
Pünktlich um 09:00 Uhr holt uns unser Guide Frank beim Hotel ab und wir machen uns auf den Weg in den Park. Wir können SA Guided Tours wirklich jedem weiterempfehlen. Frank ist sehr unterhaltsam, macht viele Witze und kennt sich mit den Tieren wirklich bestens aus.
Im Vergleich zum Krüger Nationalpark empfinden wir den Addo Park weitsichtiger. Es ist weniger dicht bewachsen und auch ziemlich hügelig, so dass man an vielen guten Aussichtspunkten vorbeikommt.
Kaum im Park angekommen sehen wir auch schon ein neues Tier. Einen sogenannten Sekretär. Dieser spezielle Raubvogel kann bis zu 1.20m gross werden und ist auch bekannt dafür, Schlangen zu jagen.
Mehrere Strausse entdecken wir ebenfalls zum ersten Mal. Allerdings sind diese so weit weg, dass wir sie nicht mehr gut auf ein Foto gebracht haben. Ansonsten gibt es im Addo Elephant Park, wie der Name schon sagt, viele Elefanten. Wir sehen mehrere grosse Herden und viele versammeln sich zur Mittagszeit um Wasserlöcher. Bei der Hitze können wir das sehr gut nachvollziehen. Den Elefanten kamen wir auf all unseren Krüger Safaris nie so nah, wie in diesem Park. Es ist beeindrucken, ein so grosses Geschöpf unmittelbar neben unserem Auto zu sehen. Wir verhalten uns immer ruhig und möchten die Tiere keinesfalls stören. Es bieten sich wirklich sehr viele Möglichkeiten gute Bilder zu machen.
Auch Zebras und Büffel konnten wir direkt am Strassenrand bestaunen. Giraffen gibt es im Addo Elephant Park auf Grund der fehlenden hohen Pflanzen aber keine. Frank erzählt uns zu allen Tieren interessante Fakten und sorgt dafür, dass uns nie langweilig wird. Einmal mehr übertrifft die Safari all unsere Erwartungen. Nur eines steht nun leider fest. Einen wilden Gepard oder Leopard werden wir nicht mehr sehen. Sicher also ein guter Grund, ein zweites Mal nach Südafrika zu reisen.
Am Abend werden wir wieder beim Hotel abgeladen und schauen uns nach dem Essen nochmal die Strecke vom nächsten Tag genauer an.
Tsitsikamma Nationalpark
Wir machen uns bereits früh auf den Weg, denn er wird viel Zeit in Anspruch nehmen. Zwar sind es nur gute 3 Stunden bis nach Knysna, aber wir möchten auf halber Strecke den Tsitsikamma Nationalpark besuchen. Die Bilder haben uns überzeugt und im Reisebüro wurde uns bestätigt, dass sich der Ausflug für einen Zwischenstopp gut eignet. Der Preis für den Eintritt beträgt 216 Rand (16 CHF) pro Person.
Schon auf dem Parkplatz fällt auf, dass hier besonders viele sogenannte “Klippschliefer” leben. Da muss man beim Wegfahren unbedingt aufpassen, dass keins der süssen Tiere unter dem Auto ist. Man hätte auch die Möglichkeit direkt vor Ort zu Übernachten. Einige kleine Ferienhäuschen stehen bereit und bieten einen schönen Blick auf das Meer. Ein kleines Stück weiter ist ein Restaurant. Da wir noch keinen Hunger haben, beschliessen wir, erst auf die Wanderung aufzubrechen.
Nach einem kleinen sandigen Abschnitt geht es in den Wald. Man sollte sich auf viele Treppen gefasst machen. Trotz dem vielen grün gibt es viele Stellen, wo die Sonne durchdrückt. Kopfbedeckung und Sonnencreme sind hier zu empfehlen. Die Wege sind sehr schön und immer wieder gibt es kleine Verzweigungen in Richtung Küste. Es lohnt sich, diese Verzweigungen zu nehmen, da man von überall tolle Aussichten bewundern kann. Ein toller Ort, um Fotos zu machen. Die gleichen kleinen Wege läuft man dann wieder zurück, um dem Hauptweg weiter zu folgen. Da sich dieser sehr weit streckt, empfiehlt es sich auch, etwas zu trinken dabei zu haben.
Irgendwann sieht man die drei Hängebrücken, welche von den Bildern bekannt sind. Da man aber weit oben ist, muss man erst sehr viele steile Treppen nach unten steigen, um die Brücken zu erreichen. Auch hier kann man wieder schöne Fotos machen und das Rauschen der Wellen geniessen. Die grösste der drei Brücken dürfen maximal 25 Personen gleichzeitig überqueren. Das ist in unserem Fall aber nie ein Problem. Gezählt habe ich 18. Man kann sich überall gut festhalten und braucht keine Angst zu haben.
Die zwei kleineren Hängebrücken wirken nicht mehr so spektakulär. Über diese kann man laufen, wenn man zurück zum Ausgangspunkt möchte. Es folgt eine weitere beachtliche Anzahl Treppen, die es zu überwältigen gilt. Danach läuft man den gleichen Weg, den man gekommen ist. Zurück beim Restaurant freuen wir uns auf das verdiente Mittagessen. Wer möchte, kann sich auch noch im relativ grossen Souvenir Laden umsehen. Die Hitze hat den Ausflug anstrengender gemacht als gedacht.
Wir fahren also weiter in Richtung Knysna und machen einen kleinen Halt in Plettenberg Bay um den Lookout Beach zu sehen. Die Strände hier sind bei Surfern sehr beliebt. Leider ist der Himmel unterdessen aber ziemlich bedeckt und das Wetter scheint zu kippen. Wir sind nur kurz beim Strand und fahren weiter zu unserem Hotel.
Knysna
Hotel Protea Hotel
Fahrzeit 3 Stunden
Aufenthalt 13. bis 16. März
Wir erreichen das Protea Hotel gegen Abend. Der Parkplatz ist direkt vor dem Hotel und durch eine Schranke gesichert sowie bewacht. Das Hotel befindet sich direkt am Hafen. Uns wird gesagt, dass man im Hotel nur Frühstück anbietet und wir für Mittag oder Abendessen bei einem Restaurant in der Nähe sicher fündig werden. Da diese eine Partnerschaft mit dem Hotel eingegangen sind, kann man direkt bei diesen Restaurants die Rechnung ebenfalls auf seine Zimmernummer schreiben lassen. Uns gefiel die Aussage erst nicht, da empfohlen ist, bei Anbruch der Dunkelheit nicht mehr draussen herumzulaufen.
Die Sorgen sind schnell weg und es stellt sich heraus, dass das Hotel direkter Bestandteil der Knysna Waterfront Quays ist. Wir müssen also nur kurz das Hotelgelände verlassen und haben viele verschiedene Restaurants und sogar einige kleine Geschäfte vor unserer Nase. So ist es uns auch möglich mal abends noch draussen am Hafen die frische und kühlere Luft zu geniessen. Eine sehr schöne Atmosphäre wie ich finde.
Cango Wildlife Ranch
Auf den heutigen Tag freuen wir uns schon lange. Bereits vor dem Urlaub haben wir zu Hause den Eintritt in die Cango Wildlife Ranch gebucht. Inklusive einer Tierbegegnung. Die Kosten belaufen sich auf 330 Rand (25 CHF) pro Person. 1h und 50min Fahrzeit soll man laut Google Maps einberechnen. Im Vergleich mit unseren letzten Ausflügen also eher etwas weiter weg vom Hotel. Allerdings fährt man ausschliesslich über gute Strassen und es gibt viele Tankstellen auf dem Weg. Besonders gefällt mir die Fahrt über den Ounteniqua Pass. Man sollte hier unbedingt kurz eine Pause einlegen und die Aussicht geniessen.
Am Ziel angekommen wird man freundlich empfangen und instruiert. Es gibt die Möglichkeit bei einer kostenlosen Führung durch die Anlage teilzunehmen. Treffpunkt und Startzeit werden mitgeteilt. Während der gut 30 Minuten Wartezeit, schauen wir uns Vögel, Reptilien und Erdmännchen an. Letztere haben kürzlich Junge bekommen und versuchen diese vor den Augen der neugierigen Besucher zu verstecken.
Die Führung können wir allen empfehlen, da sie sowieso im Preis inbegriffen ist und man einige interessante Informationen zu den verschiedenen Tieren erfährt.
Bei den Tierbegegnungen kann man zwischen folgenden wählen:
- Gepard
- junge Geparden
- Lemur
- Serval
- Schlage
Wir entscheiden uns für den ausgewachsenen Gepard, auch wenn die kleinen Racker sicher sehr verspielt und süss sind. Zusammen mit zwei anderen Touristen, der Trainerin, dem Fotografen und einer “Aufpasserin” betreten wir das Gehege. Vorher werden wird noch kurz erklärt, wie wir uns verhalten müssen. Kaum setzen wir einen Fuss hinein, rennt die schnelle Geparden Dame auf uns zu. Die Geschwindigkeit ist beeindruckend. Uns wird versichert, dass wir keine Angst haben müssen. Man darf nur nicht stolpern und hinfallen oder sonst hektische Bewegungen machen.
Die Trainerin spielt mit dem Tier um es müde zu machen. Es wirkt, als spielt man mit einer normalen Hauskatze. Ein langer Stock mit einem Seil daran wird als Spielzeug verwendet. Die Wildkatze rennt völlig fixiert auf das Seil hin und her. Wir verbringen viel Zeit in der Nähe des Tieres, damit es sich an uns gewöhnen kann und merkt, dass wir keine Gefahr sind. Müde genug legt sich der Gepard in den Schatten und die erste Person darf für die Fotos posieren und das Tier sogar streicheln. Der Fotograf lässt sich Zeit und knipst viele Bilder. Es freut uns, dass es nicht “schnell schnell” vorbei ist und man wirklich etwas vom Erlebnis hat.
Wir dürfen auch einzeln und zu zweit aufs Bild und der Fotograf macht sogar noch Bilder mit meiner eigenen Kamera. Wir wären so nicht einmal gezwungen, die Bilder von ihm schlussendlich zu kaufen. Der Eintrittspreis ist aber so niedrig und die Cango Wildlife Ranch hat uns wirklich überzeugt. Also kaufen wir uns gerne den USB Stick mit gut 50 Fotos sowie zwei Schlüsselanhänger, auf welche ebenfalls ein Motiv von uns gedruckt wird.
Danach essen wir innerhalb der Ranch in einem Restaurant und bevor wir gehen drehen wir noch eine Runde ohne Führung damit wir mehr Zeit für Fotos haben.
Lemuren, Geier, Otter, Krokodile, Flusspferde, Geparden, Schildkröten, Fledermäuse. Die Cango Wildlife Ranch bietet viele Tiere. Natürlich ist es nicht das gleiche, wie wenn man den Tieren in der Wildnis begegnen würde. Trotzdem wirkt das Personal sympathisch und man bekommt das Gefühl, dass es den Tieren dort gut geht.
Und endlich sehen wir doch noch einen echten Leoparden! Zwar auch nur in seinem Gehege, aber trotzdem ist es beeindrucken dieser majestätischen Raubkatze so nah zu sein. Der Leopard wirkt im direkten Vergleich um einiges grösser und stärker als ein Gepard.
Featherbed | Paddle Cruiser Experience
Am Nachmittag sind wir wieder zurück beim Hotel und können eine Schifffahrt buchen. Wir entscheiden uns für die sogenannte Paddle Cruiser Experience. Eine Fahrt auf Südafrikas einzigem Paddel betriebenen Schiff bei Sonnenuntergang mit Buffet. Klingt super und kostet für uns beide zusammen sogar nur 1100 Rand (85 CHF).
Die Fahrt beginnt kurz vor Sonnenuntergang. Bis die Sonne hinter dem Horizont verschwunden ist, befindet man sich auf dem Oberdeck und kann Fotos machen oder sich auf dem Schiff etwas zu trinken kaufen. Danach geht es nach unten, wo das Buffet wartet. Verschiedene, Salate Fleisch, Kartoffeln oder Fisch… Es ist für jeden etwas dabei. Darauf folgt das Dessert Buffet und die Rückfahrt, bis man schlussendlich wieder beim Hafen ankommt.
Zu Fuss sind es jetzt nur noch gute 5 bis 10 Minuten zurück zum Hotel.
Cango Caves
Heute ist ein Ausflug in die Cango Caves Tropfsteinhöhlen geplant.
Wir schlafen heute etwas länger, da wir nichts anderes geplant haben und fahren so los, dass wir etwa zur Mittagszeit vor Ort sind. Unser Wetterglück zieht sich weiter. Heute regnet es. Aber da wir sowieso nur in den Höhlen sind, ist uns das ziemlich egal. Nur die Fahrt über den Pass ist nicht ganz so schön wie am Vortag. Wir fahren wieder die gleiche Strecke, dieses mal aber gut 20 Minuten weiter als die Cango Wildlife Ranch. Wer schnell ist, kann beide Attraktionen in einem Tag besuchen. Uns erschien es aber gemütlicher, das auf zwei Tage aufzuteilen.
Da wir nicht im Voraus reserviert haben, müssen wir auf die nächste verfügbare Führung warten. Es sind mehr Leute da, als wir erwartet haben und die Gruppen sind sehr gross. Wir empfehlen, ganz am Ende der Gruppe nachzulaufen, damit man nicht im Gedränge ist und genug Platz hat, um Bilder zu machen.
Der Eintritt kostet uns 110 Rand (8.50 CHF) pro Person. Die Tour durch die Höhlen ist geführt und auf deutsch. Es werden viele Details erklärt und die Beleuchtung bringt die imposanten Steinformationen wirklich super zur Geltung.
Den Abend verbringen wir im Hotel und bereiten schon alles für die Abreise am nächsten Tag vor. Die längste Fahrt unseres Urlaubs.
Hermanus
Damit wir in den Genuss der schönen und berühmten Küstenstrassen kommen, planen wir einen Zwischenstopp in Hermanus. So führt uns der Weg über die R43 und wir sind etwa zur Mittagszeit in Hermanus. Hier kann man von Juli bis Dezember Wale beobachten. Es wird auch als die Welthauptstadt der Walbeobachter bezeichnet.
Wir parkieren an der Küste auf einem grossen Parkplatz. Sofort kommt jemand vorbei, bei dem wir das Parkticket lösen können. Auf der Suche nach einem Restaurant laufen wir etwas durch die Stadt. Es herrscht viel Verkehrt, aber durch die grossartige Lage bildet sich eine gute Atmosphäre. Heute wieder bei herrlichem Sonnenschein, geniessen wir die wunderschöne Aussicht auf das Meer.
Da aber noch ein langer Weg vor uns liegt, machen wir uns nach ca. 1.5 Stunden wieder auf den weg. Unser nächster Halt heisst Bettys Bay. Ein Geheimtipp für alle, die schon in Vorfreude auf die Pinguine in Kapstadt sind.
Bettys Bay
Erreicht man Bettys Bay, merkt man, wieso es ein “Geheimtipp” ist. Den Parkplatz erreicht man über einige kleine Quartierstrassen und viele Autos stehen nicht hier. Gleichzeitig mit uns hält noch ein kleinerer Bus mit einer Reisegruppe. Viel mehr Leute sind hier aber nicht.
Wenn man aussteigt, muss man unbedingt die Autotüren gut festhalten. Hier unmittelbar am Meer sind die Windgeschwindigkeiten sehr hoch. Und das fast pausenlos. Lange Haare und eine Fotokamera? Hier auf jeden Fall eine grosse Herausforderung!
Die Pinguine sind sogar schon vor dem eigentlichen Eingang anzutreffen und da wir noch nie so viele Pinguine auf einem Haufen in der Wildnis gesehen haben, ist es für uns natürlich umso beeindruckender. Ganz zu schweigen von der umwerfenden Kulisse und den stürmischen Wellen.
In einem kleinen Häuschen wartet ein Herr darauf, dass man 20 Rand (1.50 CHF) pro Person als Eintritt bezahlt. Also viel günstiger geht es jetzt wirklich nicht mehr.
Danach läuft man auf einem Steg der Küste entlang. Es ist nicht besonders gross, aber streckt sich doch länger als es von vorne aussieht. Erwähnenswert ist auch die “Ruine” einer Art Leuchtturm oder Aussichtspunkt, welche auf einem Felsen draussen im Wasser steht. Für Fotos ein schönes Motiv.
Vor allem wenn Ihr Bilder machen wollt, solltet Ihr eine gute Stunde für Bettys Bay einplanen.
Kapstadt
Hotel SunSquare Cape Town Gardens
Fahrzeit 6.5 Stunden
Aufenthalt 16. März bis 19. März
Weg von den süssen Pinguinen geht es nun auf die letzte Etappe. Auf nach Kapstadt über die wunderschöne R44. Diese Route sollte Ihr unbedingt fahren! Und hier gilt natürlich, selber fahren macht mehr Spass, als in einem Reisebus nur durch die Scheibe zu gucken.
Alle paar hundert Meter gibt es wieder kleine Haltemöglichkeiten um die Aussicht zu geniessen. Auch hier gilt: Vorsicht geboten! Die Windgeschwindigkeiten sind hoch und könnten euren Hut schnell in unerreichbare Weiten befördern.
Leider erreichen wir Kapstadt nun direkt zum Feierabend Verkehr. Wenn schon in einer Millionenstadt Autofahren, dann richtig. Zum Glück zieht sich fast die ganze Strecke über meist 4 spurige Autobahnen. Wir müssen also grob gesagt nur geradeaus bis zu unserer Ausfahrt.
Soweit klappt alles gut und wir erreichen das Hotel ohne Zwischenfälle. Vom Zimmer aus haben wir einen schönen Blick auf den Tafelberg und den Lions Head. Eine Wanderung auf den Tafelberg ist für den nächsten Tag geplant. Aber erst besuchen wir das “Gardens Shopping Center“. Das liegt zu Fuss nur wenige Minuten vom Hotel entfernt.
Hier decken wir uns noch mit etwas Proviant für die bevorstehende Wanderung ein und gehen nach der anstrengenden Fahrt früh schlafen.
Tafelberg | Table Mountain
Der Tafelberg. Das Wahrzeichen von Kapstadt.
Es führen viele Wanderwege nach oben und man kann zwischen diversen Schwierigkeitsstufen auswählen. Uns ist es wichtig, dass wir mit dem Mietauto hin- und zurückfahren können. Also entscheiden wir uns für folgenden Plan:
Wir wollen das Auto bei der unteren Bahnstation parkieren und den “Platteklip Gorge” Wanderweg nach oben laufen. Danach können wir mit der Bahn nach unten fahren und sind direkt beim Auto.
Leider wird dieser Weg für den Aufstieg nicht empfohlen, da man vollständig der Sonne ausgesetzt ist und die ganze Zeit über die selbe Aussicht hat. Der Weg ist zwar kurz, dafür muss man aber viele Höhenmeter bewältigen.
Früh brechen wir also auf, damit wir nicht nur in der heissen Mittagszeit unterwegs sind. Mit dem Auto zum Parkplatz sind es nur etwa 10 Minuten. Von hier läuft man ein Stück weit zum “Fuss des Berges” und hat schon einen wunderbaren Blick über Kapstadt.
Nun läuft man lange Zeit einen relativ ebenen Weg dem Berg entlang. Nicht ganz ungefährlich über Stock und Stein.
Der Platteklip Gorge führt dann zwischen einer Schlucht steil nach oben. Erreicht man diesen Punkt, bleibt die Aussicht wirklich ziemlich gleich, da man sich einfach an derselben Stelle im zick-zack Muster nach oben arbeitet. Auf dem Weg treffen wir immer wieder auf andere Wanderer. Auch die ein oder anderen Schweizer sind dabei.
Da wir uns immer hin und her bewegen, merkt man den Fortschritt nur schwer. In der prallen Sonne ist es anstrengend und wir machen viele Trinkpausen. Umso glücklicher sind wir, als der Weg immer schmaler wird und ein Ende in Sicht ist.
Der Tafelberg trägt meist seine berühmte Wolkendecke. Doch auch hier verlässt das Glück uns nicht und wir können an einem klaren Tag den Aufstieg bestreiten. Das spiegelt sich auch wieder, nachdem wir oben angekommen sind. Die Aussicht über Kapstadt ist wirklich toll und es gibt viele Wege und Flächen, auf denen man sich bewegen kann. Die meisten Leute befinden sich in der Nähe der Seilbahnstation. Nur wenige Minuten entfernt verteilt es sich und man kann ungestört den Ausblick geniessen und tolle Bilder machen.
Nach unserer gut 3 stündigen Wandertour hat es zu unserem Erstaunen angefangen zu brennen. Rauchwolken steigen in den Himmel auf und immer mehr Leute realisieren es. Die Ursache des Feuers kennen wir nicht. Aber bei dem heissen Wetter braucht es nicht viel, um die Flammen zu entfachen. Viele Lösch-Helikopter fliegen bis spät in den Abend hin und her um das Feuer zu löschen. Weitere Informationen findet man mittlerweile zum Beispiel hier: www.fireandrescue.co
Mit der Seilbahn geht es wieder ab nach unten. Preis pro Person sind 150 Rand (11 CHF). Im Verhältnis mit anderen Ausgaben finde ich die 11 Franken nur für die Abfahrt ziemlich teuer. Zwar dreht sich die Bahn während der Fahrt im Kreis, so dass man den Ausblick in alle Richtungen sieht, trotzdem ist es ziemlich vollgestopft mit Personen. Also umfallen könnte niemand. Unter einer angenehmen Fahrt verstehe ich etwas anders.
Nach der Mittagszeit sind wir zurück beim Auto. Der Tafelberg wird jetzt überrannt von Leuten. Wir sind froh, früh losgegangen zu sein.
Noch eine kleine Warnung für alle, die auf den Tafelberg möchten: Plant unbedingt ein, dass Ihr den Abstieg zu Fuss in Angriff nehmen müsst. Je nach dem, wie stark die Winde wehen, wird der Betrieb der Seilbahn nämlich eingestellt.
Kirstenbosch Botanical Garden
Einmal um den Berg herum auf der anderen Seite liegt der Kirstenbosch Botanical Garden.
Um uns kurz frisch zu machen, fahren wir zurück zum Hotel. Dann wieder ab ins Auto und auf zum Garten. Etwa 15 Minuten dauert die Fahrt und es gibt einen grossen Parkplatz. Der ist allerdings ziemlich belegt. Nach zwei Runden finden wir schliesslich eine Parklücke und gehen zum Eingang. Eintrittspreis 65 Rand (5 CHF) pro Person. Das ist sehr günstig, wenn man weiss, wie gross die komplette Parkanlage ist.
Alles ist sehr friedlich, ruhig und gepflegt. Auf den Wiesen sieht man viele Leute mit Picknick Decken und Körben, eine Familie, die den Geburtstag ihrer Tochter feiert oder auch einzelne Personen, die ein Buch lesen und die Ruhe geniessen. Der Park ist in viele verschiedenen Bereiche aufgeteilt. Entspannt laufen wir einen Weg nach dem anderen ab und schauen uns die Pflanzenvielfalt an. Den Aufstieg auf den Tafelberg spüren wir noch in den Beinen. Vom botanischen Garten aus, führt übrigens die schwierigste Route auf den Tafelberg. Der Skeleton Gorge. Ein Höhepunkt ist sicher der Tree Canopy Walkway. Von hier sieht man über den botanischen Garten hinweg und hat auch einen super Ausblick auf den Tafelberg. Wir kommen der Brücke näher und bemerken schon die ansteigende Lautstärke. Leider sind viele Jugendliche hier, die alle damit beschäftigt sind, sich selbst zu fotografieren. Dabei nehmen sie leider überhaupt keine Rücksicht auf die anderen Besucher. Die Sonne geht bereits unter und wir nutzen die letzten Minuten noch um Fotos zu machen und die Aussicht zu geniessen.
Das Restaurant beim Eingang hat leider schon geschlossen, also fahren wir zurück zum Hotel, essen dort etwas und lassen den Abend ausklingen.
Cape Point
Heute steht ein grösseres Programm auf dem Plan. Gut eine Stunde und 15 Minuten fährt man mit dem Auto von Kapstadt zum Cape Point.
Wir treffen gegen 09:00 Uhr ein und sind mit die einzigen Personen. Der Eintritt kostet uns 145 Rand (11 CHF) pro Person. Der Parkplatz ist fast leer. Die Sonne scheint zwar, aber wir sind vom Nebel umhüllt und sehen nicht sehr weit. Es gibt nun die Möglichkeit zu Fuss zum Leuchtturm zu laufen oder aber mit der Flying Dutchman zu fahren. Wer jetzt an ein Schiff denkt liegt zwar richtig, aber hier handelt es sich um eine kleine Zahnradbahn, die den Namen des berühmten fliegenden Holländers trägt.
Der Name überzeugt mich so sehr, dass ich eine Fahrt damit unternehmen möchte. Tatsächlich sind wir, nebst dem Fahrer, die einzigen zwei Personen im kleinen Gefährt. Es dauert auch nur 3 Minuten und schon können wir wieder aussteigen. Abgesehen vom Namen bietet die Bahn aber nichts Spezielles. Durch den Nebel haben wir wenig gesehen und ich bin etwas enttäuscht, dass Sie nicht wenigstens aussieht wie ein Schiff.
Auch hier etwas weiter oben ist es neblig. Uns beschleicht schon ein erschreckendes Gefühl, dass es vielleicht den ganzen Tag so bleibt. Man muss aber auch erwähnen, dass es einen besonderen Charme hat, wie der alte Leuchtturm durch die Nebelschleier leicht sichtbar wird. Unterschieden wird zwischen dem erwähnten alten Leuchtturm. Weil dieser aber zu hoch oben und zu weit von der Küste entfernt gebaut wurde, gibt es noch den neuen Leuchtturm. Ein kleiner Weg führ zu eben diesem zweiten Leuchtturm. Angeschrieben ist auf dem Schild eine Zeit von über einer Stunde. Lasst euch davon nicht abschrecken. Effektiv läuft man etwa 15 Minuten bis ans Ende des Weges und dann das gleiche nochmal zurück. Es lohnt sich wirklich! Genial ist, dass wirklich wenig Leute hier unterwegs sind. Wir können gemütlich nach vorne laufen und Bilder der beeindruckenden Landschaft machen. Zu unserem Glück gewinnt die Sonne nun langsam den Kampf gegen den Nebel und das Wetter wird immer besser.
Man sagt sich, dass beim Cape Point der asiatische und der indische Ozean aufeinandertreffen.
Viele denken in erste Linie an das Kap der guten Hoffnung, dort gibt es aber nichts, ausser einem Parkplatz und einem Schild. Alles andere ist noch komplett der Natur belassen. Beim Cape Point hingegen gibt es noch Restaurants und Souvenir Shops, sowie die Zahnradbahn und die Leuchttürme. Wir empfehlen vor dem Touristenandrang diesen Ort zu besuchen und erst danach zum Kap zu gehen oder zu fahren.
Genau. Man kann vom Cape Point auch zum Cape of good Hope laufen. Ein schöner Weg teils mit einer Art Holzsteg ausgebaut, teils über Sand und Steine, führt zum Kap der guten Hoffnung. Man kann es als entspannten 40 minütigen Spaziergang betrachten. Eine wirklich lange Treppe führt sogar hinunter an den Strand. Schwimmen ist dort verboten, aber die Füsse ins Wasser halten schadet niemandem.
Den gleichen Weg laufen wir wieder zurück zum Auto. Unterdessen ist Mittagszeit und es hat viele Leute. Vom anfänglichen Nebel keine Spur mehr. Auch hier ist genügend Sonnencreme Pflicht!
Kap der guten Hoffnung | Cape of Good Hope
Mit dem Auto zwei, drei Strassen weiter können wir der Küste entlang direkt ans Kap der guten Hoffnung fahren. Auf dem Weg machen wir kurz Pause, weil einige Vogel Strausse auf der Strasse und an deren Rand unterwegs sind. Genial, denn so nah waren wir denen noch nicht. Die sind wirklich grösser als man denkt. Ein paar Bilder geknipst fahren wir die letzten zwei bis dreihundert Meter. Es hat hier einige Parkplätze und einen Kreisverkehr zum Wenden. Ausserdem kann/muss man auch das, für Südafrika Ferien, obligatorische Bild mit der Koordinaten-Tafel schiessen.
Wenn Ihr mit kleineren Kindern anreist oder allgemein Essen in der Hand habt, müsst Ihr euch unbedingt vor den Affen in Acht nehmen. Die möchten gerne auch was davon und können sehr frech werden. Uns hat bis jetzt zum Glück aber noch keiner angegriffen. Wir laufen noch kurz den Strand entlang. Der Wind und die frische Brise an der Küste direkt am Meer sind wirklich schön.
Boulders Beach
Wieder im Auto und auf dem Rückweg nach Kapstadt machen wir noch einen Halt beim Boulder’s Beach in Simon Town.
Hier gibt es die berühmte Pinguin Kolonie. Die Parkplätze sind gut gefüllt und der Eintritt ist um einiges teurer als noch bei Betty’s Bay. 75 Rand (5 CHF) pro Person bezahlen wir. Klingt nach wenig, ist aber das Fünffache vom Betty’s Bay Preis. Was wir leider nicht wussten – man kann hier direkt mit den Pinguinen baden. So nah kamen wir den kleinen Kerlchen bisher nicht. Leider sind wir unvorbereitet und haben unsere Badesachen nicht dabei.
Wir laufen zurück und finden heraus, dass es einen weiteren Eingang gibt. Also sozusagen zwei Bereiche. Einmal den Strand, wo man auch selbst ins Wasser kann. Und einmal ein langer begehbarer Holzsteg, der über den Pinguinen und neben ihnen vorbeiführt. Es ist beeindrucken wie viele von den Tieren hier auf einem Haufen leben. Viele von ihnen haben sogar noch junge oder sind mit dem Ausbrüten der Eier beschäftigt. Der Sonnenuntergang am Abend verleiht dem Strand eine besondere Atmosphäre und sagt uns, dass wir nun langsam zum Hotel zurück müssen.
Hout Bay | Seal Island
Unser letzter Tag in Südafrika bricht an. Die Zeit ist für uns sehr schnell vergangen. Aber das ist auch ein Zeichen dafür, dass es wirklich wunderschön war.
Für heute steht auch der Rückflug auf dem Programm, doch vorher wollen wir eine Bootsfahrt von Hout Bay zur “Seal Island” unternehmen. Nach etwa 30 Minuten Fahrzeit können wir unser Auto am Hafen kostenlos parkieren und schnell noch Tickets für die nächste Bootsfahrt ergattern. Diese findet bereits in 10 Minuten statt und kostet uns nur 60 Rand (4.50 CHF) pro Person.
Viele andere Leute möchten gleichzeitig aufs Boot und wir stellen uns hinten in die Reihe. Zum Glück können wir uns einen Platz am Rand schnappen.
Und schon geht es los. Wir fahren aus dem Hafen. Die hohen Wellen sind überhaupt nicht meins. Auf und ab werden wir geschaukelt. Mir wird da schon fast schlecht, aber anderen mag es wohl gefallen.
Umso mehr freue ich mich, dass wir schon bald die kleine Insel erreichen. Wir werden langsamer und treiben durchs Wasser, damit wir genügend Zeit haben um Fotos zu machen.
Auch hier ist die Menge der Tiere sehr beeindruckend. Die meisten liegen zwar nur faul auf den Steinen herum, andere spielen aber im Wasser und sogar ein paar Jungtiere können wir sehen. Wir drehen bereits in die andere Richtung, damit beide Seiten vom Boot gleichberechtigt sind und machen uns dann auf den Rückweg. Die 40 Minuten vergehen sehr schnell. Trotz der grossen Schwankungen gelingen uns auch einige gute Landschaftsbilder.
Am Hafen füttert ein Einheimischer einen Seelöwen. Gegen etwas Geld lässt er Touristen neben dem Tier für Fotos posieren. Bevor wir weiter fahren, gehen wir zu ihm. Wir müssen kurz warten, bis die zwei Leute vor uns fertig sind.
Damit der Seelöwe bei ihm an Land bleibt, füttert er ihn die ganze Zeit mit Fisch. Ich bin am Zweifeln, ob das so gut ist. Trotzdem möchten wir die Gelegenheit nicht verpassen. Schnell knipse ich ein paar Bilder und werfe Münz in den Becher. Als der fremde Mann beginnt uns dumm anzuquatschen, wir hätten zu wenig Geld bezahlt, versuche ich ihm zu erklären, welches Münz ich hineingeworfen habe. Bevor es schlimmer wird, laufen wir zum Auto und fahren wieder nach Kapstadt.
V&A Waterfront
Es ist gegen Mittag, als wir bei der Victoria & Alfred Waterfront ankommen und das Auto im grossen Parkhaus abstellen.
Die Waterfront ist wie in Kynsna eine Einkaufsmeile. Nur viel grösser. Die Auswahl an Restaurants ist riesig und es gibt nebst sehr vielen Geschäften sogar noch ein Kino. Da es innerhalb des Einkaufszentrums überall ähnlich aussieht, kann man hier leicht den Überblick verlieren. Zum Glück ist aber alles sehr gut ausgeschildert, damit man immer weiss, wo der nächste Geldautomat oder die nächste Toilette ist. Draussen am Hafen steht ein grosses Riesenrad und Strassenmusiker sorgen für Unterhaltung. Das Gebiet ist sehr belebt und überall ist etwas los. Das Wetter ist nach wie vor herrlich und wir verbringen einige Stunden hier. Wer selbst jetzt noch kein Souvenir hat, findet hier bestimmt etwas.
Cape Town Helicopters
Von der Waterfront können wir bequem zu Fuss zu den Cape Town Helicopters laufen. Das kostet uns etwa 10 Minuten.
Die Cape Town Helicopters bieten Helikopterrundflüge an. Auswählen kann man aus verschiedenen Routen. Wir entscheiden uns für den Two Oceans Scenic Flight, weil uns hier die Strecke am meisten zusagt. Der Preis ist zwar happig, aber einiges günstiger als in der Schweiz. Und ausserdem ist es ja der letzte Tag unseres Urlaubs, da gönnen wir uns nochmal was. 2450 Rand (184 CHF) pro Person müssen wir hinlegen. Dafür bekommt man aber noch ein Ticket für den City Sightseeing Bus, welches man an einem beliebigen Tag einlösen kann.
Beim Eingang muss man sich auf eine Waage stellen. Anhand des Gewichts werden die Gäste gleichmässig im Helikopter verteilt. Nebst uns sind aber nur noch der Pilot und ein weiterer Tourist im Hubschrauber.
Ein Helfer instruiert uns. Wir müssen Kopfhörer anziehen und haben ein Mikrofon um miteinander in Kontakt sein zu können. Ansonsten wäre das wegen der Lautstärke nicht möglich. Den Start merkt man nicht. Plötzlich ist man in der Luft und hebt ab. Dafür ist das Lenken intensiver als im Flugzeug und man gerät ab und an in Luftlöcher. Ein wenig schlecht wird mir zwar, aber ich geniesse trotzdem die super schöne Aussicht über Kapstadt. Auf dem Bild könnt ihr auch das Fussballstadion der WM 2010 erkennen.
Nach über 20 Minuten sind wir wieder zurück beim Ausgangspunkt. Die Zeit wurde also grosszügig eingehalten. Sonst habe ich beim Fliegen immer Probleme mit dem Druck in den Ohren, aber mit dem Helikopter hat es mich überhaupt nicht gestört und auch die Landung verlief reibungslos. Es war zwar sehr schön, aber ich bin trotzdem froh, wieder festen Boden unter den Füssen zu haben.
Beim Ausgang nehmen wir unser Busticket entgegen und werden sogar zurück zur V&A Waterfront gefahren.
City Sightseeing
Von hier suchen wir die Busstation auf. Dort müssen wir unser Ticket gegen ein gültiges Tagesticket umtauschen. Irgendwie müssen wir ja noch die Zeit bis zu unserem Flug herumschlagen. Es ist jetzt Nachmittag / bald Abend und wir fliegen erst nach Mitternacht. Da kommt uns diese Rundfahrt gelegen.
Im Bus können wir uns Kopfhörer schnappen und die Sprache auf Deutsch stellen. Während der Fahrt bekommt man so diverse Informationen zur Gegend oder Geschichte von Kapstadt. Man hätte die Möglichkeit, an den einzelnen Haltestellen auszusteigen und später mit dem gleichen Ticket in einen anderen Bus einzusteigen.
Wir beschliessen aber, einfach im Bus sitzen zu bleiben und einmal die komplette Strecke abzufahren. Der Bus hält auch bei der Seilbahn zum Tafelberg und muss dort auf eine Bahn warten. Durch den vielen Verkehr verzögert sich alles etwas. Insgesamt fahren wir etwa 1.5 Stunden mit dem doppelstöckigen Bus.
Endstation ist wieder die V&A Waterfront. Hier gehen wir zurück zum Auto. Achtung, das Ticket muss mit Bargeld entwertet werden! Zum Flughafen sind es nun gute 20 Minuten. Hinzu kommt noch die Rückgabe des Autos. Doch auch hier nimmt der nette Mann von Europcar das Auto ohne Tamtam entgegen und wir können direkt weiter. Leider müssen wir aber am Flughafen noch mehr als eine Stunde warten, bis wir unser Gepäck aufgeben dürfen. Die Zeit vergeht nur langsam, aber da wir beide sehr müde sind, können wir im Flugzeug auf dem Rückflug nach Amsterdam gute 7 bis 8 Stunden durchschlafen. Der Flug und auch die weitere Reise verlaufen ohne Probleme. Sehr froh sind wir auch, als wir unsere Koffer in der Schweiz wieder in der Hand halten. Häufig liest man auch, dass Gepäckstücke, gerade bei Flügen mit Umsteigen, auch mal verloren gehen.
Essen & Trinken
Südafrika bietet kulinarisch eine grosse Vielfalt. Hier ist sicher für jeden etwas dabei. Auch vegetarische Gerichte findet man an jedem Ort. Wir hatte nie Probleme mit der Auswahl. Die Qualität vom Fleisch ist ausgezeichnet. Vom Kudu über Krokodil zum Zebra gibt es alles mögliche.
Uns hat es zum Beispiel besser gefallen als in unserem Griechenland Urlaub auf Kreta.
Essen und Trinken kann man in Südafrika wirklich sehr günstig. Da muss man sich keine wirklichen Gedanken drüber machen. Unser teuerstes Essen im noblen Two Oceans Restaurant mit Meerblick am Cape Point hat uns inklusive Getränke etwa 25 CHF pro Person gekostet. In der Schweiz hätte man für den Zweigänger sicher mehr als das Doppelte bezahlt. Mit der Karte zahlen ist übrigens so gut wie überall möglich.
Einige Impressionen:
Tierwelt
Vielleicht stellst du dir die Frage, ob du viele Tiere sehen wirst. Daher möchte ich auch dieses Thema nicht vernachlässigen.
Da uns das Fotografieren wichtig ist, hofften wir vor allem auf viele Tiersichtungen während den Safaris. Für die ungeduldigen gleich vorneweg: Man wird nicht enttäuscht!
Wir konnten bereits während der ersten Safari 4 der Big Five entdecken. Dabei sollte es dann aber auch bleiben. Den einzigen Leoparden sehen wir in der Cango Wildlife Ranch. Vielleicht habt ihr ja mehr Glück.
Trotzdem kann man sagen, dass jede Safari sich einzigartig angefühlt hat. Jedes Mal gab es neues zu entdecken. Ob es nun die erste Sichtung eines Mistkäfers, ein schöner Adler oder ein Krokodil ist, welches gerade ein Warzenschwein verspeist. Immer wieder wurden wir überrascht und hatten grossartige Erlebnisse.
Vor der Reise habe ich nicht damit gerechnet, dass wir den Tieren wirklich so nahekommen werden. Doch nur wenige Meter vom Jeep entfernt trafen wir auf Elefanten, Giraffen, Zebras oder Nashörner. Beim Kap der guten Hoffnung laufen Affen über den Parkplatz und bei Boulders Beach watscheln Pinguine unmittelbar vor unseren Füssen herum.
Mehrere hundert verschiedene Vogelarten sind in Südafrika zu Hause.
Daher können wir euch nur ans Herz legen, euch nicht auf die “Big 5” zu fixieren. Schaut auf den Boden, sucht nach Spuren, entdeckt kleine Echsen, Schildkröten am Strassenrand oder eine bunte Vogelvielfalt in den Baumwipfeln.
Je nach Jahreszeit könnt ihr aber auch Wale beobachten oder Ausschau halten nach dem berüchtigten weissen Hai.
Es wird euch also wirklich viel geboten und ihr müsst euch keine Sorgen über Tierbegegnungen machen.
Fotografie
Schaut man sich Tierdokumentationen an, sind das immer sehr beeindruckende Aufnahmen. Jungtiere beim Spielen oder Raubkatzen auf der Jagd. Alles gestochen scharf und abgespielt in Zeitlupe.
Mit nüchternem Auge betrachtet darf man solche Aufnahmen von seinem eigenen Urlaub nicht erwarten. Die Profis verbringen Tage, Wochen oder Monate mit den Tieren, damit solche Aufnahmen gelingen.
Dann gibt es noch die Kategorie, die nur mit dem Smartphone ein paar Schnappschüsse erstellt und keinen wirklichen Wert auf die Bilder legt. Gerade bei einer Safari sollte man sich aber auch bewusst sein, dass nicht jedes Tier direkt 50cm vom Auto entfernt steht und darauf wartet, von euch fotografiert zu werden. Viel häufiger kommt es vor, dass die Tiere weiter weg sind. Wer es schon versucht hat, weiss, dass die Zoom Funktion eines Mobiltelefons mit erheblichem Qualitätsverlust verbunden ist. So wird ein weit entferntes Zebra schnell zu einem unerkenntlichen Fleck.
Ich empfehle daher ganz klar, eine vernünftige Fotoausrüstung im Voraus zu besorgen. Wenn Ihr auf meiner Seite gelandet seid und diesen Text lest, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Ihr schon eine gute Ausrüstung habt.
Bisher lag mein Fokus auf Landschaftsbildern und selten Architekturfotografie. Daher habe ich mich vor dem Urlaub ebenfalls mit dem Thema auseinandergesetzt und meine Ausrüstung erheblich erweitert.
Objektiv
Empfehlen kann ich euch ganz klar ein Teleobjektiv für den Zoom. 300mm empfinden wir als ausreichend. Mit einem APS-C Sensor entspricht das je nach Kameramodell 450mm. Damit kommt ihr nah genug an die Tiere ran. Ihr werdet den Kauf nicht bereuen. Und wo andere auf ihrem Smartphone nur noch einen dunklen Fleck erkennen, könnt Ihr jeden Streifen des Zebras zählen.
Filter
Ein Thema, welches mir vor diesem Urlaub nicht bekannt war. Filter werden vorne auf das Objektiv geschraubt und sind genau so leicht zu entfernen. Sie sind nicht schwer und nehmen nicht viel Platz. Wir konzentrieren uns jetzt auf den Polarisations-Filter oder kurz: Pol-Filter. Einen solchen müsst Ihr unbedingt mitnehmen!
Als Nebeneffekt wird die Belichtungszeit etwas erhöht, da der Filter sicher ein bis zwei Blenden-Stufen schluckt. Daher sollte er nur bei guten Lichtbedingungen eingesetzt werden.
Kurz erklärt, reduziert dieser Filter die Einwirkung der Sonnenstrahlen. Das entfernt Spiegelungen im Wasser oder auf Blättern von Pflanzen, wodurch alle Blau- und Grüntöne satter werden. Der Effekt ist am stärksten, wenn in einem 90° Winkel zur Sonne fotografiert wird. Seht am besten selbst:
Im folgenden Beispiel könnt Ihr sehen, was ein Polarisationsfilter bewirken kann. Die Fotos wurden nicht nachträglich bearbeitet.
Stativ
Ein Stativ könnt Ihr mitnehmen, wenn Ihr Langzeitbelichtungen machen wollt. Plant Ihr es auf einer Safari einzusetzen, bleibt nur Platz für ein einbeiniges Stativ im Auto. Ich habe mich das erste Mal daran versucht, Nachtaufnahmen bei der Mjejane River Lodge zu erstellen. Hier ein Beispiel vom Sternenhimmel.
Akkus & Speicherkarten
Hier gilt: Desto mehr, desto besser.
Geht auf Nummer sicher und packt lieber 3 Akkus ein. Es kam häufig vor, dass mein erster Akku leer war und ich auf den zweiten umsteigen musste. Solltet Ihr aus irgendeinem Grund an einem Abend keine Lademöglichkeit haben, seid Ihr froh über den dritten Akku.
Speicherplatz muss genug vorhanden sein. Am besten wechselt Ihr die Karte auch, bevor sie zu 100% gefüllt ist. Denn falls sie tatsächlich voll ist, könnt Ihr wetten, dass es im dümmsten Moment passiert und eine Leoparden Familie mit 3 Jungtieren am Strassenrand herumtollt. Wenn Ihr plant viele Videos mit der Kamera aufzunehmen, muss sowieso viel Speicherplatz einberechnet werden, da die Videos je nach Qualität schnell viel Platz verwenden.
Abends im Hotel könnt Ihr die Fotos des Tages in Ruhe durchgehen und verwackelte oder ähnliche Aufnahmen bereits löschen.
Schwierigkeit Fotos zu machen?
Es sind Tierfotos und Tiere sind Lebewesen. Grundsätzlich kann man sagen, dass die Schwierigkeit hoch ist. Wichtig ist, dass man die Tiere respektiert. Man darf also nicht laut sein oder hektische Bewegungen machen. Je nach Jahreszeit sind die Nationalparks dichter bewachsen. Das sieht optisch schöner aus, bietet den Tieren aber gute Verstecke. Es erfordert also nebst sehr viel Glück auch Konzentration und zwei aufmerksame Augen um besonders seltene Exemplare zu finden.
Die offenen Geländewagen auf geführten Safaris sind meist für 10 Personen. Also 3 Personen pro Reihe und eine Person neben dem Fahrer. Wir hatten Glück und waren oft nur zu viert oder sechst im Auto. Aber auch bei gefülltem Auto gelingen gute Aufnahmen und man kann sich gegenseitig aus dem Weg gehen. Das hatten wir uns anfangs viel schlimmer vorgestellt.
Wir empfehlen euch, geführte Safaris zu unternehmen. In den hohen Fahrzeugen könnt ihr viel besser fotografieren, als im niedrigen PKW. Ausserdem müsst ihr euch so nicht auf die Fahrt konzentrieren und könnt die ganze Aufmerksamkeit auf die Tiersichtungen verlagern.
Neugierig?
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